BISp-Projekt Eishockey & Hockey
In Zusammenarbeit zwischen der Martin-Luther Universität Halle (Dr. Stefan Hochstein), der Universität Bayreuth (Prof. Andreas Hohmann) und dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) geht es um die technische Durchführung und empirisch-statistische Auswertung einer systematischen Spielbeobachtung beim internationalen Eishockeyturnier „Deutschland-Cup 2019“ im November 2019 in Krefeld.
Gegenstand der Spielbeobachtung ist das Torschussverhalten unter Wettspielbedingungen. Ziel ist die wissenschaftliche Aufklärung der Defizite bei der individuellen Torschussleistung der deutschen Spitzenspieler, die zum Teil im ungenügenden wissenschaftlichen Kenntnisstand zum wettkampfspezifischen Torschussverhalten (Schusssituation, Schussposition, Schussziel, Schussgeschwindigkeit, Schusspräzision, etc.) begründet liegen. Konkret analysiert werden (a) die im Deutschland-Cup beobachtbaren Technikvarianten des Schlagschusses und (b) die Situationsabhängigkeit von konkreten Person-, Umwelt- und Aufgabenbedingungen („constraints“) erfolgreicher Torschussaktionen. Auf der individuellen Ebene wird das Torschussergebnis im Feld- und Eishockey auf Spitzenniveau vor allem in Bezug auf die Schussgeschwindigkeit und die Schusspräzision untersucht. Auf der kollektiven Ebene interessieren darüber hinaus die situativen Randbedingungen (constraints).
Besonders bedeutsam sind hierbei Geschwindigkeit, Winkel und Präzision des Zuspiels durch den assistierenden Mitspieler sowie die Größe des Schussziels, die durch die eigene Position sowie die Position des direkten Gegenspielers, des Torwarts und der positionsspezifischen Projektion der Torfläche beeinflusst wird. Explizit untersucht werden zudem die Schussseite und Schussposition, der Abstand zum nächsten Gegenspieler, sowie die gesamträumliche Spielerverteilung (Stretch-Index und Teamzentroid) der eigenen und gegnerischen Mannschaft in der Torschusssituation.
Der gleichlautende Untersuchungsteil im Sportspiel Feldhockey geschieht im Rahmen einer direkt vereinbarten Zusammenarbeit der MLU, der Universität Bayreuth mit ausgewählten Bundesligavereinen.